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Auswärtsspiel

#KOESGW-Auswärtsspiel: “Der Fußball lebt von den Fans”

Die U21 des effzeh empfängt am Samstag mit der SG Wattenscheid 09 einen Gegner, der durchaus schon bessere Zeiten hinter sich hat – wir sprachen mit dem Wattenscheider Fanbeauftragten Mike Dröge, der die Glanzzeiten miterleben durfte und jetzt den Regionalliga-Alltag bewältigt.

Foto: PATRIK STOLLARZ/AFP/Getty Images

Die U21 des effzeh empfängt am Samstag mit der SG Wattenscheid 09 einen Gegner, der durchaus schon bessere Zeiten hinter sich hat – wir sprachen mit dem Wattenscheider Fanbeauftragten Mike Dröge, der die Glanzzeiten miterleben durfte und jetzt den Regionalliga-Alltag bewältigt.

Zu den Spielen unseres geliebten und glorreichen 1. FC Köln werden wir auch in dieser Saison einem Fan der gegnerischen Mannschaft ein paar Fragen stellen. Und weil Gegner ja immer irgendwie “auswärts” sind, egal ob der effzeh zu Hause oder auf fremdem Platz antritt, und weil die Sichtweise von “auswärts” kommt, heißt die Kategorie folgerichtig “Auswärtsspiel”. Wir sind nicht nur gespannt, wie viel effzeh in den Anhängern der anderen Vereine steckt, sondern erwarten auch eine Einschätzung zur Situation der eigenen Mannschaft.

-> Hintergrund: Warum wir nicht über das Spiel gegen RB Leipzig berichten

Foto: Mike Dröge

Frank-Kremer-Stadion, Anstoß 14 Uhr, Gegner aus Wattenscheid. Die Zutaten für einen traditionsreichen Fußballnachmittag sind am Samstag auf jeden Fall gegeben, wenn die zweite Mannschaft des 1. FC Köln zum 22. Spieltag die SG Wattenscheid 09 empfängt. Neben der gesamten Historie des Gastvereins, der zwischenzeitlich von einem der ersten Mäzene im deutschen Fußball bis in die Bundesliga geführt wurde, sprachen wir mit dem Fanbeauftragten Mike Dröge auch über den Alltag in der Regionalliga. Warum die Wintermonate dort die härtesten sind, Fußball ohne Fans keinen Spaß macht und nicht alle jugendlichen Supporter zu den großen Vereinen im Ruhrpott abwandern, erfahrt ihr in der Regionalliga-West-Sondereidition unserer Rubrik  “Auswärtsspiel”. Und ja, in der “guten, alten Zeit” gab es im Fußball schon potente Geldgeber!

Hallo Mike, erst einmal Danke für deine Zeit. Kannst du uns kurz erklären, wie es dazu kam, dass du Fanbeauftragter der SG Wattenscheid geworden bist?

Die Fanabteilung der SG Wattenscheid 09 wurde im Jahr 2001 gegründet und ich habe damals den Posten des Fanbeauftragten übernommen. In der Fanabteilung, die offiziell zum Verein gehört, erledigen wir mit vier Leuten die anfallende Arbeit und sind damit gut ausgestattet.

Früh übt sich: Als Dreijähriger beim Auswärtsspiel

Wie bist du selber zum Fußball und zum Verein gekommen?

Ich habe dem Hörensagen nach mein erstes Auswärtsspiel in der Saison 1977/1978 als Dreijähriger im Kinderwagen miterlebt, weil mein Vater damals zu allen Spielen der SG 09 gegangen ist. Das hat mich natürlich geprägt und dann kam eins zum anderen: Mit sechs Jahren habe ich bei Wattenscheid in der Jugend angefangen, Fußball zu spielen. Als ich dann älter wurde, bin ich immer häufiger auch zu Auswärtsspielen mitgefahren und habe dann irgendwann meine Arbeit in der Fanabteilung aufgenommen.

Wie genau sieht jetzt dein Arbeitsalltag als Fanbeauftragter in der Regionalliga aus?

Wir sehen uns wie an anderen Standorten auch als Bindeglied zwischen Verein und Fans. Wir stehen in ständigem Kontakt mit beiden Seiten und kümmern uns um die Organisation der Heim- und Auswärtsspiele. Leider ist die Unterstützung bei Auswärtsspielen in den letzten Monaten etwas geringer geworden, aber wir planen für die Fans immer noch eine gemeinsame Anreise.

Die Leute bemühen sich zwar, dass alles so läuft wie sonst, das ist aber aufgrund des mangelnden Geldes nicht immer einfach. Es war auch nicht das erste Mal, dass im Januar oder Februar ein Engpass entstanden ist. Die Realität ist eben einfach so, wie sie ist.

Wie sieht der Alltag der Fans in der Regionalliga aus? Wie viele aktive Fans umfasst die Szene?

Foto: Bongarts/Getty Images

Die Fans, die regelmäßig auswärts fahren, sind wie gesagt weniger geworden, wobei es auch immer auf den jeweiligen Gegner ankommt. Spielen wir gegen Rot-Weiß Essen oder Rot-Weiß Oberhausen, sind schon mehr Leute dabei, weil es ja direkt vor der Tür liegt. Am Samstag werden uns ungefähr 50 Fans begleiten. Die Mannschaft hätte eigentlich eine bessere Unterstützung verdient, weswegen wir uns für die Zukunft etwas mehr erhoffen.

Sportlich läuft es, auf Vereinsebene eher nicht

Du sprichst es an: Sportlich ist die Situation bei der SG Wattenscheid eigentlich ganz gut momentan. Wie schätzt du die Leistungen der Mannschaft ein?

Vergleicht man die eingesetzten Mittel und den Tabellenstand, der dabei rausgekommen ist, können wir absolut zufrieden sein. Trainer Farat Toku leistet seit 2014 hervorragende Arbeit.

Zuletzt war allerdings viel von Querelen auf nicht-sportlicher Ebene zu lesen, Sportchef Dr. Hartmut Fahnenstich wurde Mitte Februar entlassen. Kannst du uns diese Geschichte kurz nacherzählen?

Für einen Verein wie die SG Wattenscheid 09 sind die Wintermonate immer schwierig, weil durch die Winterpause Einnahmen aus dem Catering und dem Sponsoring fehlen. Wenn finanzielle Mittel ausbleiben, ist es auch schwierig, erfolgreich zu arbeiten. Die Leute bemühen sich zwar, dass alles so läuft wie sonst, das ist aber aufgrund des mangelnden Geldes nicht immer einfach. Es war auch nicht das erste Mal, dass im Januar oder Februar ein Engpass entstanden ist. Die Realität ist eben einfach so, wie sie ist.

Auf der nächsten Seite: Mannschaft, Fanszene und alles zum ehemaligen Mäzen.

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