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Neuzugang Tim Handwerker: Mit Spaß in die Profi-Lehre beim 1. FC Köln

Überraschend stößt für das Trainingslager Tim Handwerker zum Kader des 1. FC Köln. Der fünfte Neuzugang des Sommers soll beim effzeh in die Lehre gehen.

SALOU, SPAIN - NOVEMBER 13: Tim-Henry Handwerker of Germany controls the ball during the U19 international friendly match between Czech Republic and Germany on November 13, 2016 in Salou, Spain. (Photo by Alex Caparros/Bongarts/Getty Images)
Foto: Alex Caparros/Bongarts/Getty Images

Etwas überraschend stößt für das Trainingslager Tim Handwerker zum Kader des 1. FC Köln. Der fünfte Neuzugang des Sommers soll beim effzeh in die Profi-Lehre gehen.

Reichlich schmucklos verkündete der 1. FC Köln seinen fünften Neuzugang für den Profikader in diesem Sommer: Nur drei Zeilen, versteckt in der Meldung über den Kader für das Trainingslager in Kitzbühel, widmeten die „Geißböcke“ der Verpflichtung des Abwehrtalents Tim Handwerker. Der 19-jährige Linksverteidiger wechselt aus Bayer Leverkusens Jugend ans Geißbockheim und wird erst einmal im österreichischen Ski-Mekka auf Herz und Nieren getestet.

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„Er soll bei uns im Kader stehen. Tim kann sich in Kitzbühel zeigen und soll erst einmal ankommen und sich zurechtfinden“, bekundete effzeh-Coach Peter Stöger gegenüber dem Online-Magazin „Geissblog.koeln“. Erst bei den Profis reinschnuppern, später eventuell in der Regionalliga-Reserve Spielpraxis sammeln: Das könnte der Plan sein, um die Entwicklung des offensivstarken U19-Nationalspielers (in der Saison 16/17 acht Tore in 30 Pflichtspielen) voranzutreiben. Ein Plan, der bereits bei effzeh-Rechtsverteidiger Lukas Klünter Früchte trug.

Handwerker: Defensiv wie offensiv einsetzbar

Und eine Perspektive, die Handwerker in Leverkusen nicht geboten bekommen hatte: Zwar absolvierte der 1,77 Meter große Außenverteidiger die Vorbereitung mit dem Profikader, doch eine reelle Aussicht auf Bundesliga-Einsätze schien in naher Zukunft nicht gegeben. Da die „Werkself“ ihre U23 bereits vor geraumer Zeit abgemeldet hatte, drohte dem Youngster, der 2007 im Alter von neun Jahren aus Bergisch Gladbach nach Leverkusen wechselte, ein verlorenes Jahr. Das Angebot, die Rheinseite zu tauschen, dürfte dem effzeh-Fan nicht ungelegen gekommen sein.

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In Köln soll es der zweimalige U19-Nationalspieler, der den Sprung in den EM-Kader der DFB-Auswahl nur knapp verpasste, nun in aller Ruhe seine ersten Meriten im Seniorenfußball verdienen. Der Dreijahresvertrag, den er beim effzeh erhielt, spricht Bände über das Vertrauen, das die Verantwortlichen in ihn setzen. „Tim ist ein junger Spieler, bei dem wir ganz ohne Druck abwarten, wo die Entwicklung hingeht. Er soll fleißig sein und Spaß haben“, sagte effzeh-Sportgeschäftsführer Jörg Schmadtke dem „Express“ zur Handwerker-Verpflichtung und betonte vor allem die Flexibilität des Neuzugangs: „Er kann defensiv wie offensiv spielen.“

Foto: 1. FC Köln

Schnell, lernwillig, flexibel und vor allem sehr jung: Handwerker ist die abermalige Bestätigung der Kölner Strategie, vielversprechende Youngster an den Verein zu binden und die Handlungsoptionen sukzessive zu vergrößern. Bereits zuvor sicherte sich der effzeh im Sommer die Dienste der Abwehrtalente Joao Queirós, wie Handwerker 19 Jahre jung, sowie Jorge Meré und Jannes Horn (beide 20 Jahre alt). Interessanter Nebenaspekt: Linksverteidiger aus U18-Auswahl (Calvin Brackelmann), der U19-Équipe (Handwerker), des U20-Teams (Horn) und der A-Nationalmannschaft (Jonas Hector) spielen nun mit dem Geißbock auf der Brust.

Die erste Aufgabe: Spaß haben und viel, viel lernen

Dennoch: Für den gebürtigen Bergisch Gladbacher bricht beim effzeh nun erst einmal die Lehrzeit an. Ähnlich wie bei Queirós dürfte sich Handwerker zunächst hinten anstellen und als Kaderspieler fungieren. Dass die Geduld beim effzeh bezüglich des flinken Außenverteidigers mit den starken Standards groß ist, ist dokumentiert. Das Potenzial, im Notfall auch direkt ins kalte Wasser geschmissen zu werden, sehen die Verantwortlichen in dem 19-jährigen Linksfuß. Davor steht für Tim-Henry Handwerker allerdings erst einmal: Spaß haben und viel, viel lernen.

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